Stimmungsbild
Seine letzte Stunde: Der Tod von Waran Vaduz
Es war ein kühler Sommermorgen als in den frühen Morgenstunden ein in schweren Ketten gehüllter Mann, vollkommen außer Atem und voller Erschöpfung, sich durch den Dickicht der tiefen Wälder bei Sarleon quälte. Die zum Teil stillstehenden Nebelschwarten halfen ihm keineswegs bei der Orientierung, so dass er sich nur mit langsamen Schritten fortbewegen konnte. Dabei humpelte er stark und stolperte oft über das Wurzelwerk des dichten Waldes. Sein Atem war flach und seine Erschöpfung hoch. Sein Erscheinungsbild wirkte dabei als hätte er eine wochenlange, körperlich stark strapazierende Odyssee hinter sich gebracht. Immer wieder hielt er für einige Momente an und krampfte unter einem Bluthusten zusammen. Es dauerte nicht lange bis ihm vor lauter Anstrengungen und Schmerzen schwarz vor Augen wurde und er langsam in sich zusammenbrach.
Einige Stunden vergingen und die Sonne stand mittlerweile schon hoch am Himmelszelt. Die Blätterkronen der verschiedensten Baumarten um ihn herum brachen das Licht und beleuchteten dabei das vielschichtige Unterholz welches nun seinen bewusstlosen Körper bettete.
Die Stunden vergingen weiterhin und nach einiger Zeit stand die Sonne bereits tief am Horizont. Als er langsam wieder zu sich kam und er die Abenddämmerung anhand der letzten Lichtstrahlen im Walde erahnte, wusste er, dass seine letzte Stunde nun anbrach. Mit letzter Kraft versuchte er sich kriechend zum nächsten Baumstamm zu tragen, um sich an diesem aufzuraffen. Als er den Baumstamm endlich erreichte, schaffte er es nur sich an diesem in sitzender Position aufzuraffen und anzulehnen. Danach zog er erschöpft und mit zittriger Hand ein kleines Stück Schreibpapier sowie einen Kohlestift aus einer gut versteckten Innentasche seines Kettenhemdes hervor. Er war im Begriff seine letzten Worte, sei es ein Wille oder ein Zeugnis der Geschehnisse, für die Nachwelt zu hinterlassen. Nachdem er einige Minuten unter höchster Kraftanstrengung und Konzentration seinen Kohlestift bemühte, stopfte er das Stück Schreibpapier erneut in die versteckte Innentasche seines Kettenhemdes. Danach wurde es dunkel um ihn. Die noch am Horizont stehende Sonne küsste zum Abschied die weiten Landschaften um Sarleon und tauchte die Baumkronen seiner Wälder in ein blutrotes Gewand der nun untergehenden Abendsonne. Seine letzte Stunde endete nun.
Einige Tage danach war eines Morgens in aller Frühe ein anderer Mann mit seinem Hund im gleichen Walde unterwegs. Die Nebelschwarten zogen erneut durch den Wald, so dass er kaum seine eigene Hand erblicken konnte. Sein Hund bellte laut und rannte durch das Unterholz als hätte er ein Reh erblickt. Der Mann rannte behutsam und mit vorsichtigem Schritt hinterher und verfluchte dabei seinen störrischen Köter. Irgendwann verstummte das Bellen des Hundes und der Mann holte auf. Der Hund und der Mann erblickten gemeinsam einen Verstorbenen. Die Maden krochen bereits über sein Gesicht und es lag der Geruch von Verwesung in der Luft. Der Mann fiel kommentarlos auf die Knie und griff dem Toten an sein Kettenhemd ohne dabei etwas zu sagen. Ihm war der pure Schock ins Gesicht geschrieben. Denn es handelte sich um seinen eigenen Bruder. Der Hund begann zu fiepen als er das Leid seines Herrchens spürte. An diesem Morgen schaffte er seinen eigenen Bruder zurück nach Sarleon und bettete ihn zur letzten Ruhe unterhalb der kleinen Kapelle in einem Meer von Rosenbüschen.
Seit jenem Tag sitzt sein Bruder oft an seinen Abenden nachdenklich in seiner Arbeitskammer und starrt auf das Stück Schreibpapier, welches er nur durch Zufall im Kettenhemd seines Bruders fand, ohne es jedoch jemals gelesen zu haben. Auch stand folgendes noch nicht fest: die Nachfolge, war doch sein Bruder der Gutsherr zu Sarleon. Ein Gedanke ging ihm dabei immer wieder geistesabwesend über die Lippen: „Lothar … bloß nicht Lothar …“.
OT: Waran war mein Startcharakter und hat sich mit der Zeit immer weiterentwickelt, so dass er nicht zu 100% konsistent war. Im nachhinein diente er mir eher als „RP-Tutorial“ Charakter, um das RP auf Ottonien kennenzulernen und generell abzuschätzen zu können welche Art von RP sich überhaupt machen lässt. Zudem wurden zu viele Handlungsstrenge eröffnet, die ich alle nicht mehr effektiv managen konnte und daher nicht 100% im RP geben konnte. Es wurde einfach zu schizophren. Daher lasse ich ihn nun RP-lich sterben und fange demnächst als der dritte Bruder der Familie Vaduz an: Lothar Vaduz. Daher an alle die meinen Charakter getroffen haben: Waran ist tot! Meinen Minecraft-Namen werde ich zudem ebenfalls wieder ändern, jedoch erst in 20 Tagen wieder, sobald mir dies wieder möglich ist.